Weiter, immer weiter

Teil 3 des Fluchttagebuchs!

Jetzt werd´ ich langsam zum Berserker! Dreimal war ich nun schon auf einem Boot, das mich nach Afrika bringen sollte- dreimal mussten wir umkehren, weil die Küstenwache mit Argusaugen wachte. Natürlich wollen die keine Flüchtlinge nach Europa lassen, schon klar, warum die Deppen aber mich als Europäer nicht nach Afrika lassen, versteht kein Schwein. Jetzt steht eine Nachtfahrt an, auch wenn Pedro sich ziert. Ein paar Euros und meine Überredungskünste haben ihn aber eines Besseren belehrt. Irgendwie versteht er es, wenn man ihm erklärt, dass er bei den Fischen schlafen wird, wenn er nicht tut, was ich von ihm verlange.

Mann, ich will endlich ins Altasgebirge! Fort von diesen Behördenhalunken, die mich unbedingt einfangen wollen.

Drei Stunden später

So, bin endlich auf dem Boot. Pedro macht sich ins Hemd, weil man in Marokko scheinbar nicht gut auf einreisende Europäer zu sprechen sei. Alles Quatsch, erkläre ich ihm. Man ist dort sehr gastfreundlich, vor allem Touristen gegenüber. "Sie werden uns schon nicht abschießen!", beruhige ich ihn lächelnd. Pedro hat trotzdem Angst, aber damit muss er leben. Wenn er sein Geld erhalten will und am Leben bleiben möchte.

Alles ist dunkel auf der anderen Seite. Der Fischer weiß, wohin er steuern muss, um nicht in das Blickfeld irgendwelcher Küstenwachen zu geraten. Ein wenig komisch ist mir doch zumute, denn ich war noch nie in Afrika und weiß nicht recht, was mich dort erwartet. Irgendwie hoffe ich darauf, dass im Atlasgebirge alles gut würde. Marrakesch, die alte Hippiehochburg, ist schließlich keine Unbekannte.

Plötzlich wird es gleißend hell auf der anderen Seite. Ein donnerndes Geräusch, ein furchtbares Klirren und Krachen, Pedro schreit auf, und ich finde ihn gleich darauf an vielen verschiedenen Stellen wieder.

Die verdammten Schweine feuern auf uns. Mich, denn Pedro hat den Weg ins Jenseits angetreten.

Wasser dringte ein, das Fischerboot sinkt. Hab´keine Zeit für Aufzeichnungen mehr- muss zusehen, dass ich mit heiler Haut aus allem heraus komme. Na, das fängt ja gut an!

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I Did it my way- Staubfressen die Zweite

Weiter geht´s, immer weiter. Zermürbend, das Ganze, obwohl ich noch keinen Monat auf der Flucht bin. Schnappe hie und da ein paar Fetzen aus der alten Heimat auf. Den Manfred haben sie am Pranger, genauso wie den Förster. Recht so, selbst Schuld, wenn sie sich fangen lassen! Deppen allenthalben.

Schaue von Spanien nach Afrika. Der Kontinent der Unruhe, von dem alle wegwollen, ins schöne Europa, wo es den Menschen besser geht. Und ich? Ich will da hin! Schön blöd, oder?

Doch bevor sie mich in ihre Finger kriegen, die lausige Obrigkeit, gehe ich auch noch in die Hölle. Gibraltar. Dort werde ich mir einen Fischer krallen, der mich hinüber bringt. Macht er´s nicht freiwillig oder verlangt er zu viele Euros, dann... Adios Amor, so ein Bötchen werde ich auch noch selber steuern können. Dann werde ich den Atlas besteigen, schönes Gebirge in Nordafrika. Wenn die Weiber wenigstens etwas Sinn für Ästhetik haben, werden sie da hin gegangen sein. Marrakesch ist auch nicht weit, können sie einen auf Hippie machen.

Ende der Durchsage, fürs Erste.

 

PS:

Ein Nachtrag. Jetzt hol mich doch der bleierne Steinbock! Beinahe hätt´ mich die bescheurte Guardia Civil gefangen, Hundselende spanische Behördenschweine! Weiß der Teufel, denen werde ich schön aus dem Wege gehen!

Mann, Mann, Mann, Mann- muss dringend nach Afrika. Am besten heute noch!

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I Did It My Way/Staubfressen auf der Flucht- ein Bericht des Alois Wagner

Teil 1

O, verdammtes Weibervolk! Ich wünschte, dieses Lektorenweib wäre mir nicht entglitten. Genauso wie diese Polizistin. O, wenn ich die in die Finger krieg! Jetzt muss ich die Beine unter die Arme nehmen und schauen, dass die mich nicht in ihre fettigen Finger kriegen! Verdammte Behörden! Mein Bauernhaus werd´ ich wohl nie wieder sehen, sie jagen mich wie eine verseuchte Kakerlake, diese...

Aus Deutschland raus war kein Problem. Über die Pyrenäen nach Frankreich, wo keine Sau Deutsch kann und wo sie dich immer schiefer anschauen, je weiter südlich du gerätst.

Spanien war auch noch okay, aber da hätten sie mich beinahe erwischt! Weiß der Kuckuck, wie die mein Bild so schnell verbreitet haben! Als ahnten sie, dass ich nach Spanien ginge! Geriet mit einem Banditen aneinander, der meine Situation ausnutzen wollte. Die Sau macht so etwas nie wieder, Hä, Hä!

Wenn ich doch nur die Lektorin und die Polizistin bald finden würde!

Muss weiter suchen, muss weiter machen. Irgendwann werd´ ich sie schon noch erwischen. So wahr ich Alois Wagner heiße!

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